8 Fehler in Stellenanzeigen und wie man sie vermeidet

8 Fehler in Stellenanzeigen und wie man sie vermeidet

Viele Unternehmen halten Stellenanzeigen lediglich für ein Mittel zum Zweck. Weit gefehlt, denn jede veröffentlichte Stellenanzeige ist eine Art der Unternehmenspräsentation und sollte daher genauso viel Aufmerksamkeit erhalten, wie andere öffentlichkeitsrelevante Medien. Mit einer attraktiven Formulierung fällt Ihre Anzeige in der Masse der Stellenangebote positiv auf und Sie können so die besten Kandidat*innen für sich begeistern. Höchste Zeit also, einen Blick auf Fehler in Stellenanzeigen zu werfen, die man unbedingt vermeiden sollte.

Fehler 1: Die Anzeige hat keine klare Struktur

Bewerber*innen wollen mit dem ersten Blick auf Ihre Stellenanzeige alle relevanten Informationen erkennen und sie nicht erst in mühevoller Arbeit zusammensuchen. Eine klare Struktur, nach der die Anzeige aufgebaut ist, unterstützt dieses Ziel.
Lösung:
Eine übersichtliche und aussagekräftige Stellenanzeige enthält 5 grundlegende Informationen, die sich in der Struktur zeigen sollte. Beginnen Sie mit einer Beschreibung Ihres Unternehmens (Wir sind…). Die Jobbezeichnung sollte einen prominenten Platz in Ihrer Anzeige erhalten, schließlich ist sie die zentrale Information. Beschreiben Sie dann zweispaltig die Anforderungen an Ihre*n Bewerber*in (Wir suchen…) und das Aufgabenprofil (Wir erwarten …). Darauf sollte ein Abschnitt mit einigen Benefits für die Bewerber*innen folgen (Wir bieten …). Schließen Sie die Anzeige mit Informationen zum Bewerbungsprozess und den benötigten Unterlagen ab (Wir bitten um …). Lesen Sie eine ausführliche Anleitung zum Aufbau einer Stellenanzeige in unserem Blogartikel: 10 Tipps für bessere Stellenanzeigen.

Fehler 2: Die Anzeige ist nicht übersichtlich

Übersichtlichkeit ist das A und O einer jeden Stellenanzeige. Einer unübersichtlichen Anzeige schenkt niemand mehr als nur einen kurzen Blick und damit haben Sie keine Möglichkeit, potentielle Bewerber*innen von Ihrer Stelle oder Ihrem Unternehmen zu überzeugen.
Lösung:
Die goldene Regel der Stellenanzeigen folgt dem einfachen Prinzip: So kurz wie möglich und so ausführlich wie nötig. Formulieren Sie, abgesehen von der Unternehmensbeschreibung, weitestgehend in Stichpunkten und sorgen Sie so für eine angenehme Übersichtlichkeit. Die einzelnen Anforderungen sollten mit absteigender Wichtigkeit aufgelistet werden. Mit Formulierungen wie »gewünscht« oder »unbedingt notwendig« kann zusätzlich die Wichtigkeit einer Fähigkeit oder Qualifikation betont werden.
Zusatztipp:
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Fehler 3: Unternehmen oder Job wecken kein Interesse

Jobsuchende sehen sich in der Regel einer Flut von Stellenausschreibungen gegenüber, auf die sie sich bewerben können. Sie suchen sich aus dieser Masse in der Regel diejenigen Angebote heraus, die in ihnen das größte Interesse wecken. Fehlt diese entscheidende Eigenschaft, bleiben die Bewerbungen - insbesondere die von hochqualifizierten Kandidat*innen - aus.
Lösung:
Ein erster Schritt, um Bewerber*innen zu begeistern, ist die Definition der Zielgruppe, die Sie erreichen möchten. Ein*e Marketing Manager*in< fühlt sich von anderen Informationen angesprochen, als ein*e Ingenieur*in oder ein*e Werkstudent*in. Vermeiden Sie in jedem Fall, potentielle Bewerber*innen mit allgemeinen Informationen zu Ihrem Unternehmen zu langweilen - diese findet Ihr*e Bewerber*in auch auf Ihrer Website. Beschreiben Sie stattdessen, was den Charakter Ihres Unternehmens ausmacht. Warum sind Sie selbst stolz auf Ihr Unternehmen oder Ihr Team? Was fasziniert Sie selbst an Ihren Produkten? Oder welche Benefits schätzen Sie besonders? Das sind die Informationen, die auch eine*n potentielle*n Bewerber*in interessieren. Überlegen Sie sich bei Ihren Formulierungen immer, ob Sie sich selbst auf Ihre Anzeige bewerben würden.

Fehler 4: Sie nutzen leere Floskeln und Phrasen

„Bei uns erfüllen Sie spannende und herausfordernde Aufgaben in unterschiedlichen Themengebieten“ ist langweilig und nichtssagend. Was sich in Wirklichkeit dahinter verbirgt, bleibt Inhalt von Spekulationen.
Lösung:
Vermeiden Sie unbedingt, dass Bewerber*innen aus Ihren Stellenanzeigen interpretieren müssen, welche Aufgaben sie erfüllen werden. Beschreiben Sie Tätigkeiten und Benefits so konkret wie möglich, dann ist auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich bei Ihnen Kandidat*innen melden, die diesen Aufgaben tatsächlich gewachsen sind. Schreiben Sie beispielsweise: „Sie betreuen den Launch unserer neuen Website und werden zahlreiche Social Media Kampagnen entwerfen“. Hier kann nun jeder selbst einschätzen, inwiefern das spannend oder herausfordernd ist. Selbstverständlich müssen Sie sich dafür vorerst selbst darüber im Klaren sein, für welche Bereiche Sie den oder die neue*n Mitarbeiter*in einsetzen wollen.

Fehler 5: Sie nutzen unternehmensinternes Vokabular

Waren Sie schon mal Gast einer Gruppe, die in einem Ihnen fremden Dialekt spricht? Sie haben wahrscheinlich nicht viel verstanden. Genau wie bei Dialekten, verwenden Unternehmen viele interne Wörter und Begriffe, mit denen Außenstehende nichts anfangen können. In einer Stellenanzeige haben sie daher nichts zu suchen.
Lösung:
Schrecken Sie Ihre Bewerber*innen nicht mit einer Jobbezeichnung aus Ihrem Organigramm oder internen Vokabular ab. Stattdessen gibt es mit Sicherheit Beschreibungen, die auch für Außenstehende verständlich sind. Auf Fachwörter müssen Sie nicht vollständig verzichten, setzen Sie sie aber nur gezielt dort ein, wo Sie zum besseren Verständnis der Anzeige beitragen und den Lesefluss nicht behindern.

Fehler 6: Die Anzeige ist nicht AGG-konform geschrieben

In Deutschland soll das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) Diskriminierung und Benachteiligung verhindern. Das gilt insbesondere für Einstellungsverfahren. Einige Formulierungen in Stellenanzeigen sind daher tabu.
Lösung:
Informieren Sie sich über die Richtlinien und vermeiden Sie jeglichen Bezug auf Merkmale wie Geschlecht, Alter, Religion oder Behinderungen. Ausschreibungen sollten bis auf wenige Ausnahmen immer für alle Geschlechter ausgeschrieben werden (z. B. Ingenieur für XY (m/w)). Die Anforderung »Deutsch als Muttersprache« oder die Formulierung »Als junges dynamisches Team suchen wir…« sind in der Regel ebenfalls tabu. Wenn Sie unsicher sind, sollten Sie Ihre Anzeige vor der Veröffentlichung von einem Juristen gegenlesen lassen.
Übrigens: Rechtliche Tabuzonen gibt es nicht nur in Stellenanzeigen, sondern auch in Bewerbungsgesprächen. Wie Sie diese gekonnt vermeiden, lesen Sie hier.

Fehler 7: Der Anzeige fehlt eine sympathische Ausstrahlung

Eine nachlässig formulierte Stellenanzeige liest sich auch so. Wie bei den meisten Entscheidungen spielt auch bei der Jobwahl das Bauchgefühl eine große Rolle. Lassen Sie diese Chance nicht ungenutzt.
Lösung:
Verstehen Sie eine Stellenanzeige als ein glaubwürdiges Angebot an potentielle Kandidat*innen. Lassen Sie daher durch die Zeilen blicken, dass der oder die zukünftige Mitarbeiter*in wichtig für das Unternehmen ist und Sie sich daher auf Ihn freuen. Wer das Gefühl hat, Wertschätzung entgegengebracht zu bekommen, wird sich gerne bewerben. Um Ihre Stellenanzeige dahingehend zu überprüfen, lassen Sie sie eventuell von einer außenstehenden Person gegenlesen.
Beenden Sie Ihre Anzeige außerdem nicht mit »Ihre Unterlagen sind bis zum 9. Mai in der Personalabteilung einzureichen!«, sondern mit einem »Wir freuen uns darauf, Sie kennen zu lernen!« Auch in diesen Details stecken Sympathiepunkte, die Sie am Ende von Ihren Wettbewerber*innen unterscheiden.

Fehler 8: Die Anzeige wird falsch geschaltet

Die beste Anzeige hat keinen Erfolg, wenn sie nicht auf den relevanten Stellenbörsen veröffentlicht wird. Denn nur für Anzeigen, die für die entsprechende Zielgruppe sichtbar sind, können auch Bewerbungen eingehen.
Weitere Gründe, warum Ihre Anzeige möglicherweise keinen Erfolg hat, finden Sie hier.
Lösung:
Stellenanzeigen-Agenturen helfen, Anzeigen zielgruppengerecht und mit höchstmöglicher Reichweite zu schalten. Sie haben eine umfangreiche Marktkenntnis, unterstützen bei Formulierung und Design der Stellenanzeigen und bekommen günstigere Preise durch ihre hohen Anzeigenvolumen. Wenn Sie dadurch in Rekordzeit zum oder zur passenden Bewerber*in kommen, lohnt sich diese Investition in jedem Fall.

FAZIT

Die Formulierung von Stellenanzeigen birgt viele Fehlerquellen, die Sie mit einfachen Maßnahmen vermeiden können. Ansprechend und für Ihre Zielgruppe passend formuliert, wirkt Ihre Anzeige authentisch, unterscheidet Sie positiv vom Wettbewerb und weckt Interesse bei potentiellen Bewerber*innen. Das Schalten der Anzeige auf den passenden Stellenbörsen mit Hilfe von Stellenanzeigen-Agenturen rundet Ihren Auftritt ab und führt im Regelfall schnell zum oder zur passenden Bewerber*in. Aber egal wie gut Sie Ihre Stellenanzeigen formulieren: Sie sollten alle Versprechungen an Ihre Kandidat*innen am Ende auch einhalten können.
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